Zum Hauptinhalt springen

Nassaufbereitungsanlage

Im Zuge der Aufbereitung von Naturstein fallen trotz modernster Anlagentechnik sogenannte „Kuppelprodukte“ wie Vorsieb oder füllerreiche Brechsande an. Diese Nebenströme sind, weil sie den Qualitätsstandards nicht entsprechen, in der Regel kaum zu vermarkten. Der wesentliche „Qualitätsmangel“ ist neben einer unregelmäßigen und schwankenden Kornzusammensetzung eine zu große Feuchtigkeit und ein deutlich zu hoher Feinstkornanteil <0,063 mm, was eine Trockenaufbereitung trotz modernster Anlagentechnik unmöglich macht.

In der 2017 errichteten und 2022 signifikant erweiterten Nassaufbereitungsanlage werden diese Stoffströme nun zu normgerechten und marktfähigen Produkten hoher Qualität aufbereitet.

Mit Wasch- und Entwässerungssiebmaschinen in Verbindung mit Hydrozyklonen werden die Feinstkornanteile von den aufgegebenen Materialien abgewaschen. Im Anschluss erfolgt eine Klassierung in verschiedene Fraktionen. Aus ehemals nicht zu vermarktenden Produkten entstehen bei diesem Aufbereitungsprozess hochwertige gewaschene Splitte und Brechsande. In der Prozesswasseraufbereitung wird das Waschwasser durch Sedimentation geklärt und im Kreislauf dem Prozess wieder zugeführt. Die sedimentierten Feinstbestandteile werden im Anschluss als homogenisierter Schlamm einer Kammerfilterpresse zugeführt. Der Schlamm wird entwässert und als sogenannter Filterkuchen ausgetragen.

Seit Produktionsbeginn der Nassaufbereitungsanlage wird nahezu die Gesamtmenge des gewonnenen Rohstoffs im Steinbruch Taben-Rodt zu hochwertigen Bau- und Zuschlagstoffen aufbereitet und vermarktet. Indem der Filterkuchen als Tonrohstoff in der keramischen Industrie Verwendung findet, wurde das Produktspektrum sogar noch erweitert.

Auf diese Weise wird eine bestmögliche Ressourceneffizienz von nahezu 100 % sichergestellt. Die Investition unterstreicht den Anspruch des Unternehmens, einen schonenden und gleichzeitig effizienten Umgang mit Gesteinsrohstoffen zu gewährleisten.

Das Projekt steht im Einklang mit dem „Deutschen Ressourceneffizienzprogramm“ (Progress II) zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz natürlicher Ressourcen, indem es ökologische und ökonomische Vorteile vereint.

Im Jahr 2022 wurde das Projekt mit dem MIRO-Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.